Heizung entlüften – so funktioniert es

Die Heizung ist aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Sie sorgt dafür, dass es vor allem in den Wintermonaten immer gemütlich warm im Haus und in der Wohnung ist und man sich wohl und behaglich fühlen kann. Doch damit das auch passiert und man die Heizkosten auch niedrig halten kann, sollte man die Heizung nicht nur regelmäßig warten lassen und auch die Termine mit dem Schornsteinfeger einhalten – auch ansonsten braucht die Heizung ein wenig Pflege. Deutlich wird dies vor allem, wenn der Heizkörper nicht mehr richtig warm wird oder aber laut gluckert. In einem solchen Fall ist es notwendig, die Heizung zu entlüften.

Mit der Zeit kann sich Luft in den Heizungsrohren sammeln, die dann für eine geringere Heizleistung sorgt. In der Folge wird es oft nicht mehr richtig warm im eigenen Zuhause – und das bei gleichen Heizkosten. Ein Entlüften der Heizkörper ist daher eine gute Idee und muss nicht einmal vom Fachmann durchgeführt werden. Denn die Heizung kann man auch ganz bequem, einfach und schnell selber entlüften – und sorgt auf diese Weise dafür, dass es im Anschluss wieder angenehm warm werden kann. Und auch an Zubehör braucht man zum Heizung entlüften gar nicht viel Zubehör.

Was braucht man, um die Heizung in seiner Wohnung zu entlüften?

Wenn man die Heizkörper im eigenen Zuhause entlüften möchte, braucht man dazu lediglich drei Dinge:

• Ein Gefäß wie zum Beispiel ein Glas, eine Schüssel oder einen Eimer
• Einen Entlüftungsschlüssel für das Ventil der Heizung (kann man in jedem Baumarkt günstig kaufen)
• Einen Lappen

Bevor man damit arbeitet, sollte man im ganzen Haus aber zunächst entsprechende Vorbereitungen treffen. Da alle Heizungen meist miteinander durch ein System verbunden sind, sollte man im besten Fall sowieso alle Heizkörper entlüften. Aus diesem Grund ist anzuraten, alle Heizkörper im Haus zunächst einmal voll aufzudrehen. Alle Heizthermostate sollte dazu auf die höchste Stufe gedreht werden und im Anschluss sollte die Umwälzpumpe und die Heizung ausgeschaltet werden. Dies ist allerdings nicht zwingend notwendig, sondern nur dann, wenn dies auch möglich ist.

Damit sich alle Luftblasen in den Heizungsrohren sammeln können, sollte man nun bei abgeschalteter Heizung und abgestellter Umwälzpumpe etwa eine halbe Stunde abwarten, ehe es dann um das Entlüften der Heizkörper geht.

Anleitung: So entlüftet man die Heizung fachgerecht und simpel

Mit welchem Heizkörper man das Entlüften anfängt, spielt durchaus eine Rolle. Somit sollte man mit dem höchstgelegenen Heizkörper beginnen und findet das notwendige Ventil dazu gegenüber des Thermostats. Unter das Ventil legt man nun den Lappen, damit man möglicherweise austretendes Wasser direkt auffangen kann. Darunter wird dann das Gefäß gehalten, in das Wasser laufen kann. Nun dreht man das Entlüftungsventil mit dem Entlüftungsschlüssel nach links, entgegen des Uhrzeigersinns auf. Hierbei sollte man in jedem Fall sehr vorsichtig sein und zu Beginn lediglich eine halbe Drehung vornehmen. Durch ein hörbares Zischen erkennt man dann, dass auch tatsächlich in den Rohren vorhandene Luft entweicht.

Der Heizkörper ist fertig entlüftet, wenn erstes Heizungswasser aus dem Ventil austritt. Erkennen kann man dies dadurch, dass das Wasser in das Gefäß läuft und dass das Zischen entsprechend aufhört. Das Ventil kann nun wieder im Uhrzeigersinn geschlossen werden. Dabei sollte man stets darauf achten, dass das Ventil auch tatsächlich vollständig geschlossen ist und kein weiteres Heizwasser austritt. Die Heizungsentlüftung nimmt man im Anschluss bei jedem Heizkörper im Haus oder in der Wohnung vor und kann auf diese Weise den Heizkreislauf von nicht benötigter Luft bereinigen. Hierbei sollte man von oben nach unten arbeiten und somit die Luft vollständig aus dem Heizkreislauf entfernen.

Im Anschluss: Den Wasserdruck der Heizungsanlage überprüfen

Nachdem alle Heizungen entlüftet wurden, kann die Umwälzpumpe wieder eingeschaltet werden und die Thermostate der Heizkörper können wieder runter reguliert werden. Jetzt ist es auch noch notwendig, den Wasserdruck in der Heizungsanlage zu prüfen. Ein Blick auf das Manometer reicht dazu meist aus und im Bedarfsfall kann Wasser nachgefüllt werden. Die Bedienungsanleitung der jeweiligen Heizung gibt Auskunft darüber, welcher Druck erforderlich ist.

Ratsam ist es, das Wasser nur langsam nachzufüllen und darauf zu achten, dass bei ausreichendem Druck das Ventil wieder schnell geschlossen wird. Die geschieht in der Regel im Uhrzeigersinn und kann bei Bedarf auch mit einem Vierkantschlüssel durchgeführt werden.

Die Entlüftung der Heizung kontrollieren

Ist der Wasserdruck wieder auf dem passenden Level, sollte die Heizungsanlage mindestens eine Stunde lang laufen und auch heizen. Im Anschluss an diese Zeit sollte die höchstgelegene Heizung noch einmal entlüftet werden, wobei hier keine bis kaum Luft austreten sollte.

Tritt nach einiger Zeit wieder ein Gluckern auf oder heizt die Heizung nicht optimal, sollte man die Entlüftung wiederholen. Damit kann man effektiv für eine angenehme Wärme im Haus sorgen und auch die Energiekosten regulieren. Denn eine gut heizende Heizung verbraucht weniger Energie, als ein Heizkörper mit Luft in den Rohren.

Spezielles Zubehör zum Entlüften der Heizung

Inzwischen kann man die Heizung auch mit speziellem Zubehör entlüften. Es gibt Entlüftungsschlüssel, die mit einem kleinen Auffangbehälter ausgestattet sind. Diese kann man einfach am Heizungsventil anhängen und das austretende Heizwasser wird dann effektiv aufgefangen. Dies sorgt dafür, dass man kaum noch einen Lappen braucht und dass auch der Fußboden nicht mehr nass wird.

Fragen zum Thema „Heizung entlüften“

Wann sollte eine Heizung entlüftet werden?

Die eigene Heizung sollte man entlüften, wenn diese nicht mehr richtig heizt und die Heizkörper somit ganz oder auch nur teilweise kalt bleiben, bzw. nur partiell warm werden. Aber auch ein deutliches Gluckern kann ein Indiz dafür sein, dass sich Luft in den Rohren der Heizung befindet und dass diese entlüftet werden sollte.

Zusätzlich kann es aber auch sinnvoll sein, die Heizungsanlage ganz allgemein von Zeit zu Zeit zu entlüften. Das kann zum Beispiel zu Beginn der Heizperiode der Fall sein oder auch zu ihrem Ende hin. Auf diese Weise kann die Heizung effektiver arbeiten und es lassen sich auch die Energiekosten senken. Durch das Entlüften der Heizkörper kann sehr schnell und einfach beim Heizen Kosten und Energie sparen und gleichzeitig an Komfort gewinnen.

Wo gibt es einen Entlüftungsschlüssel?

Einen Entlüftungsschlüssel für die Heizung bekommt man im Fachhandel für Sanitär, aber auch bei vielen Energieversorgern und in jedem Baumarkt. Oftmals ist ein solcher Schlüssel auch bereits bei einer Heizung dabei, sodass man diese direkt bei Bedarf entlüften kann.

In den meisten Fällen reicht aber auch ein simpler Vierkantschlüssel aus, um eine Heizung zu entlüften.

Gibt es Besonderheiten bei manchen Heizungen?

Ja, durchaus. Bei den meisten Heizungen findet man das Ventil zur Entlüftung auf der gegenüberliegenden Seite des Thermostats. Allerdings sind es vor allem Handtuchheizungen für Badezimmer, bei denen dies anders ist. Hier findet man das Ventil zumeist an der oberen Rückseite und kann auf diese Weise die Entlüftung vornehmen.

Haben manche Heizkörper gar kein Ventil?

Generell haben alle Heizungen ein Ventil, damit ein Entlüften möglich ist. Doch nicht immer findet man das Ventil auch dort, wo man es zunächst vermuten würde. Badezimmer-Heizkörper haben das Ventil zum Beispiel meist oben auf der Rückseite, sodass es auch bei anderen Heizungen Unterschiede geben kann. Das Ventil sollte sich aber auf jeden Fall im oberen Bereich der Heizung befinden, sodass man zum Entlüften keinen allzu großen Aufwand betreiben muss. Im Zweifelsfall findet man Informationen auch mit Hilfe der Typnummer des Heizkörpers.

Ist das automatische Entlüften der Heizung auch möglich?

Generell besteht diese Option, doch vor allem bei älteren Heizungen sollte eine manuelle Entlüftung durchgeführt werden. Doch eine automatische Entlüftung ist möglich, wenn auch mit einem einmaligen Aufwand verbunden. Denn an allen Heizkörpern müssen die Ventile in diesem Fall durch automatische Entlüftungsventile ausgetauscht werden. Überschüssige Luft im Heizsystem wird dann dauerhaft und bei Bedarf abgelassen, sodass die Heizleistung auf einem konstanten Level bleiben kann.

Der Austausch der Ventile zur automatischen Entlüftung der Heizung ist einfach möglich und kostet auch gar nicht mal so viel. Um die Ventile auszutauschen, geht man wie folgt vor:

• Zunächst müssen die Sperrventile der Heizkörper vollständig geschlossen werden.
• Das Heizungswasser wird nun soweit abgelassen, dass es auf Höhe der Entlüftungsventile steht und kein Wasser mehr austritt.
• Die alten Ventile werden nun entfernt und die neuen Ventile können aufgeschraubt werden.
• Nun werden die Sperrventile wieder geöffnet.
• Zuletzt sollte noch der Wasserdruck der Heizungsanlage geprüft werden und bei Bedarf muss hier Wasser nachgefüllt werden.

Was tun, wenn das Entlüften keinen Erfolg bringt und die Heizung weiterhin kalt bleibt?

Sollte die Entlüftung bereits erfolgt sein und die Heizung bleibt dennoch kalt oder wird nicht so warm, wie erhofft, hat auch dies zumeist einen klaren Grund. Oftmals ist das Ventil im Thermostat dann verkalkt oder hat sich verhakt. In diesem Fall kann man ebenfalls dagegen vorgehen und hat eine Möglichkeit, dies zu beheben. Klopft man mit einem Hammer vorsichtig gegen das Metall neben dem Thermostat, kann man eine Verhakung vielfach lösen und die Heizung arbeitet dann wieder ganz normal. Alternativ kann es aber auch helfen, den Thermostatkopf abzuschrauben und den dünnen Metallstift mit einer Zange vorsichtig zu bewegen. Auch das kann dabei helfen, die Heizung wieder „ins Laufen“ zu bringen.

Heizung entlüften – sinnvoll und doch oft vernachlässigt

Obwohl es unzweifelhaft wichtig ist, die Heizkörper regelmäßig zu entlüften und dafür zu sorgen, dass die Heizung somit zuverlässig und sicher heizen kann, wird dieser Vorgang in vielen Fällen immer noch vernachlässigt und nicht regelmäßig vorgenommen. Dabei kann man sich durch das regelmäßige Heizung entlüften Heizkosten senken, Energie sparen, seinen CO2 Fußabdruck senken und auch so manche Reparatur sparen und man trägt zudem dazu bei, dass es in der kalten Jahreszeit im eigenen Heim immer angenehm warm ist; auch bei „normalem heizen“ Zu beachten ist dabei, dass es auch gar nicht mal viel Zeit in Anspruch nimmt, die Heizung zu entlüften. Je nach Geschick sollte man einige Minuten einplanen, die man je Heizkörper rechnen muss. Somit kann man in einem größeren Haus innerhalb einer halben Stunde wohl jede Heizung entlüften.

Dieser geringe Aufwand sollte nicht zu viel sein – wobei man aber auch die Möglichkeit hat, für diesen Zweck einen Fachmann zu beauftragen. Ein Heizungsmonteur kann die Entlüftung der Heizkörper ebenfalls vornehmen, berechnet dafür aber natürlich auch den gängigen Stundensatz.

Kosten und Aufwand sollte man hier in jedem Fall gegenüberstellen und dann entscheiden, für welche Möglichkeit man sich entscheiden möchte. Vor allem bei mangelndem handwerklichen Geschick ist es vielfach hilfreich, sich professionelle Hilfe zu holen.

Kann beim Heizung entlüften etwas kaputt gehen?

Wer lediglich Angst davor hat, beim Entlüften der Heizung Schaden anzurichten oder etwas kaputt zu machen, der kann beruhigt sein. Das Entlüften von Heizkörpern ist nicht gefährlich und man kann dabei auch so gut wie nichts kaputt machen. Somit ist es also durchaus eine Idee, diesen Vorgang selber zu erledigen und sich mit dem Entlüften der Heizung näher zu befassen. Dadurch, dass man dabei fast nichts beschädigen kann, ist das Entlüften der Heizung in aller Regel auch für Laien einfach zu erledigen und bietet somit die Chance, schnell und einfach wieder für eine angenehme Wärme im Haus zu sorgen.

Mit einer entlüfteten Heizung kann man sich meist sicher sein, es im Winter immer angenehm warm im Haus zu haben. Dabei ist es so, dass die überschüssige Luft das Heizwasser ansonsten daran hindert, den gesamten Platz in den Heizkörpern einzunehmen – und dies wiederum kann zu einer reduzierten Heizleistung führen. Somit kann und sollte man regelmäßig daran denken, die Heizung zu entlüften und es gar nicht erst soweit kommen zu lassen. Denn Luft in der Heizung kann die Leistung dieser auf lange Sicht deutlich reduzieren. Und im eigenen Zuhause kann es dann gar nicht mehr richtig warm werden.

Fazit: Das Entlüften der Heizung ist auch für Laien einfach möglich

Im Großen und Ganzen ist es wirklich einfach, eine Heizung zu entlüften und somit in der eigenen Wohnung, im eigenen Zuhause dafür zu sorgen, dass die Heizleistung stets auf einem passenden Level bleibt. Anzuraten ist es, zumindest zu Beginn der Heizperiode eine Entlüftung der einzelnen Heizkörper durchzuführen und dabei sollte man stets von oben nach unten im Haus arbeiten. Heißt konkret: Die Heizkörper in den oberen Stockwerken sollten zuerst entlüftet werden. Auf diese Weise kann man dafür sorgen, dass so gut wie alles an Luft aus dem Heizungssystem verschwindet und alle Heizkörper am Ende wieder die volle Leistung abrufen können.

Ansonsten kann man die Heizung aber auch einfach bei Bedarf entlüften. Das ist dann der Fall, wenn diese nicht mehr richtig warm wird oder wenn es innerhalb der Rohre oder der Heizung ein Gluckern gibt, das vielleicht auch lauter wird. Mit einem Entlüftungsschlüssel oder einem Vierkantschlüssel kann das betreffende Ventil dann einfach und vorsichtig geöffnet werden, sodass überschüssige Luft entweichen kann. Dabei sollte man einen Lappen und ein Gefäß bereithalten, sodass man austretendes Heizwasser auffangen kann.

Insgesamt ist es somit wirklich simpel, eine Heizung zu entlüften. Doch auch ein Monteur kann dies erledigen, wofür man dann aber natürlich entsprechend bezahlen muss.

Veröffentlicht in Technik.

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