Wandheizung

Wandheizung

Behagliche Wärme und ein angenehmes Raumklima erzeugt eine Wandheizung, die wie eine klassische Fußbodenheizung zu den Flächenheizungen gehört. Die Heizsysteme werden in die Wand integriert und verputzt. Für die Installation einer Wandheizung spricht die hohe Energieeffizienz, da das Heizsystem nur eine geringe Vorlauftemperatur von rund 30 Grad Celsius benötigt.

Direkt zum Thema:

Begriffserklärung: Was ist eine Wandheizung?

Der Aufbau einer Wandheizung entspricht grundsätzlich dem einer Fußbodenheizung. Der Unterschied besteht in der Positionierung der Heizelemente. Sie werden an den Zimmerwänden platziert und verschwinden nach Abschluss der Arbeiten hinter einer Putzschicht. Wandheizungen sind Flächenheizungen, die Strahlungswärme abgeben. Unterschieden wird zwischen einer klassischen Wandheizung und einer Deckenheizung. Bei letztgenannter Variante wird das Heizsystem an der Zimmerdecke verlegt und anschließend verputzt. Aufgrund der geringen Vorlauftemperatur lassen sich Wandheizungen hervorragend mit umweltfreundlichen Heizsystemen wie Solaranlagen, Erdwärme und Wärmepumpen kombinieren.

Installation einer Wandheizung: Das ist zu beachten

Vor der Installation einer Wandheizung müssen verschiedene Fragen beantwortet werden. Nach der Frage: Wie viel Wandheizung braucht der Raum, richtet sich die Größe des Heizungssystems. Pauschal kann die Frage nicht beantwortet werden, da Faktoren wie die Raumhöhe, der Standort des Hauses, die Dämmung der Außenwände und die Grundfläche eine Rolle für die Fläche der Heizung spielen. Grundlage für die Ermittlung der Heizungsgröße ist eine Heizwärmebedarfsrechnung, die ein Fachbetrieb erstellt. Aus energetischen Gründen ist die Installation an den Innenwänden vorteilhaft. Die Höhe der Vorlauftemperatur richtet sich nach dem Material des eingesetzten Putzes und nach der der Tiefe der Einbettung.

Installation einer Wandheizung

Im nächsten Schritt muss geklärt werden, welche Wand für die Wandheizung geeignet ist und wo die Installation erfolgt. Grundsätzlich stehen zwei Varianten zur Auswahl. Bei der Wandinstallation erfolgt das Verlegen des Heizsystems samt Rohren großflächig an einer freien Wand des Raumes. Bei normal gedämmten Gebäuden liegt die Größe der Fläche bei 20-35 Prozent von der Gesamtwohnfläche. Zu beachten ist, dass es sich nicht um eine Stellwand handelt, an der später Möbelstücke platziert werden sollen. Bei einer Deckenheizung erfolgt die Installation an der Zimmerdecke. Für diese Variante spricht die einfache Installation. Insbesondere in einem Altbau mit einem hochwertigen Parkettboden und beim Trockenbau eignet sich eine Deckenheizung als Wärmequelle. Verbundrohr für die Installation der Wandheizung finden Sie bei uns im Shop: www.der-schlauchfritze.de/Alu-Verbundrohr-Alu-Verbundrohr-Fittings/

Was muss beim Verputzen einer Wandheizung beachtet werden?

Für das Verputzen einer Wandheizung können alle handelsüblichen Materialien verwendet werden. Optimal unterstützt Lehmputz die Wirkungsweise einer derartigen Flächenheizung in der Innenwand. Das Naturmaterial erfreut sich im Zuge einer umweltbewussteren Bauweise zunehmender Beliebtheit bei vielen Bauherren. Lehm ist ein hervorragender Wärmespeicher und reguliert auf natürliche Weise die Luftfeuchtigkeit. Nachhaltigen Einfluss auf die Heizleistung hat die Stärke des aufgebrachten Putzes. Idealerweise werden die Rohre des Heizsystems mit einer 10-15 mm starken Putzschicht aus Lehm überdeckt, wobei die Gesamtstärke des Lehmputz bei etwa 35 mm liegen sollte.

Vorteile und Nachteile einer Wandheizung

Im Unterschied zur klassischen Heizung, die vorwiegend Konvektionswärme abgibt, entstehen bei einer Wandheizung kaum Luftverwirbelungen im Raum. Davon profitieren Allergiker und Asthmatiker, da Pollen, Staubpartikel und Mikroorganismen nur in begrenztem Umfang aufgewirbelt werden und in die Atemluft gelangen. Durch die großflächige Wärmeabgabe entsteht ein angenehmes Raumklima, das Behaglichkeit in den heimischen vier Wänden schafft. Ein weiterer Vorteil ist, dass es keine kalten Wände gibt, da der Baukörper direkt erwärmt wird und der Wohnkomfort steigt deutlich an. Im Sommer kann die Wandheizung als Flächenkühlung eingesetzt werden. Zu diesem Zweck wird kein erwärmtes, sondern kaltes Wasser durch das System gepumpt. Die in der sommerlichen Hitze erwärmte Luft steigt auf und wird auf ihrem Weg zur Zimmerdecke abgekühlt. Bei diesem Vorgang entsteht im Gegensatz zum Winterbetrieb Konvektion, wodurch es zu Luftverwirbelungen kommen kann. Ein optischer Vorteil ist, dass auf konventionelle Heizkörper verzichtet werden kann.

Ein Nachteil bei der Installation einer Wandheizung betrifft die Anschaffungskosten. Sie liegen geringfügig über den Kosten für ein Heizsystem, das auf der Verwendung von Heizkörpern basiert. In der Praxis rechtfertigen jedoch die geringeren Heizkosten die Entscheidung für eine Flächenheizung. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Heizleitung beim Einschlagen eines Nagels beschädigt werden können. Wichtig ist also eine Aufzeichnung des Verlaufs des Heizsystems in der Wand, damit die Module beim Einschlagen eines Nagels nicht beschädigt werden. Auch darf die Wand mit dem Heizsystem nicht mit Möbelstücken verstellt werden. Einer kreativen Entfaltung bei der Auswahl der Einrichtung werden auf diese Weise Grenzen gesetzt.

Wie effizient ist eine Wandheizung?

Eine Wandheizung lässt sich hervorragend mit modernen, umweltfreundlichen Heizsystemen kombinieren. Eine Vorlauftemperatur von 30-40 Grad reicht aus, um den Raum binnen kurzer Zeit zu erwärmen. Durch die gleichmäßige Strahlungswärme wird die Raumtemperatur deutlich wärmer empfunden, als beim Einsatz traditioneller Heizkörper. Eine tatsächliche Temperatur von 19 Grad entspricht einer gefühlten Temperatur von 21-22 Grad. Der Körper wird gleichmäßig gewärmt und es entstehen keine unerwünschten Nebeneffekte wie zu kalte oder zu warme Füße. Ein Höchstmaß an Behaglichkeit wird bei einer Oberflächentemperatur der Wand erreicht, die zwischen 25 und 30 Grad liegt. Keinesfalls sollte dieser Wert die 40-Grad-Marke überschreiten.

Da bei Wandheizungen eine sehr niedrige Vorlauftemperatur ausreicht können auch sehr energieefiziente Heizungsanlagen wie Erdwärmepumpen oder andere Systeme zur Wärmegewinnung wie Solarthemieanlagen genutzt werden.

Die Effizienz einer Wandheizung hängt in hohem Maße von der Dämmung der Außenwand ab, da die Temperaturunterschiede zwischen Innen- und Außenbereich maßgeblich den Wärmeverlust beeinflussen. Der Richtwert für die Wärmedämmung eines Neubaus gemäß Energieeinsparverordnung liegt beispielsweise bei ≤ 0,35 W/(m·K). Wird der Wert nicht erreicht und ist eine Außendämmung nicht möglich, sorgen Dämmplatten für den Innenbereich für Abhilfe. Als Dämmstoff eignen sich Naturmaterialien wie Kork, Holzfasern oder Zellulose.

Unterschiede zur Fußboden- und Deckenheizung

Wandheizung und Fußbodenheizung sind Heizsysteme, die zu den sogenannten Flächenheizungen gehören. Die Installation einer Wandheizung bietet sich immer dann an, wenn aufgrund baulicher Besonderheiten keine Fußbodenheizung infrage kommt. Das ist beispielsweise in einem Altbau der Fall, wo der Fußboden mit einem hochwertigen Parkett oder historischen Dielen ausgelegt ist. Oder in Räumen in denen ein gegossener Terrazzo Boden liegt, in welchem man nachträglich keine Fußboden-Heizung einbauen kann. Andere Gründe für den Wegfall einer Fußbodenheizung sind eine unzureichende Tragfähigkeit oder eine fehlende Aufbauhöhe. Beide Heizsysteme lassen sich jedoch hervorragend miteinander kombinieren. Kältegefährdete Innenbereiche können auf diese Weise punktuell und gezielt erwärmt werden.

Der Unterschied zwischen einer Fußbodenheizung und einer Deckenheizung besteht vorrangig in der Positionierung der Heizsysteme. Während die Installation einer Wandheizung unter dem Putz der Seitenwände erfolgt, befindet sich die Deckenheizung an der Zimmerdecke. Bei dieser Variante sind keine Wärmeverluste durch die Platzierung von Möbelstücken vor der Wärmequelle zu befürchten. Beide Heizvarianten sind Flächenheizungen, die Strahlungswärme abgeben. Allerdings arbeitet eine Deckenheizung nur effizient, wenn das Gebäude über eine exzellente Wärmedämmung verfügt, da sich die Strahlung gleichmäßig ausbreitet und nicht nur den Raum, sondern auch die Außenwände erwärmt. Dies gilt insbesondere für Wohnräume im Obergeschoss. Im Zweifelsfall muss eine fachgerechte Dämmung erfolgen, um den Wärmeverlust auf ein Minimum zu beschränken.

Von Ralph Oesker – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3269191

 

Veröffentlicht in Allgemein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert