Fußbodenheizung verlegen: Anleitung für Heimwerker

Eine Fußbodenheizung erzeugt ein behagliches Wohlfühlambiente in den heimischen vier Wänden. Im Gegensatz zu einem stationären Heizkörper ist die Fußbodenheizung ein Flächenstrahler, der den Raum gleichmäßig erwärmt und dank einer geringen Vorlauftemperatur mit energieeffizienten Heizsystemen wie Wärmepumpen kombiniert werden kann. Dank moderner Materialien und Verlegetechniken muss beim Verlegen einer Fußbodenheizung nicht zwangsläufig auf die Dienste einer Heizungsbaufirma zurückgegriffen werden. Diese Anleitung hilft beim Verlegen der Fußbodenheizung!

Vorbereitung des Untergrundes

Bevor mit dem Verlegen einer Fußbodenheizung begonnen wird, sind einige vorbereitende Arbeiten durchzuführen. Ein wichtiges Kriterium für ein fachgerechtes Verlegen des Systems ist ein sauberer und ebener Untergrund. Darüber hinaus muss eine bestimmte Aufbauhöhe vorhanden sein, um sowohl die Dämmung als auch die Heizkreise und die darüber befindliche Abdeckung platzieren zu können. In einem ersten Schritt werden die Randdämmstreifen an Wänden, Türen und anderen Bauelementen ausgelegt. Auf diese Weise werden Kältebrücken vermieden. Anschließend wird die Trittschalldämmung verlegt, wobei eine handelsübliche Rollisolierung zum Einsatz kommt. Am Randdämmstreifen wird die Isolierung mit einem scharfen Cutter-Messer abgeschnitten und mit Klebeband befestigt.

Planung der Heizrohrverlegung

Für die Planung der Heizrohrverlegung sollte genügend Zeit eingeplant werden, da wichtige Punkte beachtet werden müssen. Handelt es sich bei der Fußbodenheizung um eine Nachrüstung, die an eine bestehende Heizanlage angeschlossen wird, muss geprüft werden, ob die Kesselleistung zum neuen Heizsystem passt und ob eine effiziente Kombination zwischen alten Bauteilen und neuem Heizkreislauf möglich ist. Darüber hinaus muss ein Verlegeplan der Fußbodenheizung erstellt werden, bei dem der Abstand zwischen den Heizrohren dem Bedarf entsprechend festgelegt wird. In der Gegenwart kommt häufig biegsames Aluverbundrohr zum Einsatz, das sich aufgrund der hohen Formstabilität bei gleichzeitiger Flexibilität hervorragend für den Heizungsbau eignet. Bei der Erstellung eines Grundrisses vom Verlegeplan kann es sinnvoll sein, einen Fachmann zurate zu ziehen. Der Spezialist kann beurteilen, welchen Abstand die Heizrohre in einzelnen Räumen haben müssen und ob mehrere Heizkreise benötigt werden.

Werkzeug und Zubehör zum Verlegen der Heizrohre

Zum fachgerechten Verlegen der Heizrohre ist verschiedenes Werkzeug erforderlich. Zum Zuschneiden der Aluverbundrohre wird eine Rohrschere benötigt. Dieses Werkzeug ermöglicht einen sauberen Schnitt. Allerdings führt das Zuschneiden zu einer leichten Verformung am Ende des Verbundrohres und zum Entstehen eines Grates. Dieser kann unter Umständen zu einer Beschädigung der Dichtringe führen, wenn die Quetschverschraubungen angesetzt werden. Um das Aluverbundrohr wieder in Form zu bringen, ist ein Kalibrierer erforderlich, der im Fachhandel erhältlich ist. Einige Rohrkalibrierer sind zusätzlich mit einem Entgrater ausgestattet. Der Konus lässt sich danach leicht einführen und die Dichtungen bleiben unversehrt. Beim Kauf eines Kalibrierers ist darauf zu achten, dass er zum Rohrdurchmesser passt. Die Befestigung der Heizrohre am Dämmmaterial erfolgt in der Regel mithilfe eines speziellen Tackergerätes, das im Großhandel oder in einem Fachbetrieb ausgeliehen werden kann.

Verlegen der Fußbodenheizung

Der Verlegeplan kennzeichnet die Lage der Heizrohre. Erleichtert wird die Arbeit durch ein Markieren der Rohrführung auf dem Untergrund mithilfe eines Permanentmarkers oder Filzschreibers, da in großen Räumen häufig mehrere Heizkreise verlegt werden müssen. Ausgangspunkt der Verlegearbeiten ist der Verteiler. Das Rohr wird mit der Rohrschere abgeschnitten und mit dem Kalibrierer in eine runde Form gebracht. Nachdem Überwurfmutter und Klemmring angebracht wurden, wird der Stützkörper in das Rohr geschoben und anschließend verschraubt. Am häufigsten wird das Aluverbundrohr in Schneckenform verlegt. Auf diese Weise kommt es zu einer gleichmäßigen Oberflächentemperatur. Darüber hinaus kann das Heizrohr in Kältezonen, wie unter einem bodentiefen Fenster, enger verlegt werden. Zur Vorbeugung gegen Schäden ist das Betreten des Heizsystems während des Verlegevorgangs nach Möglichkeit zu vermeiden.

Abstand zwischen den Alu Verbundrohren

Der Abstand zwischen den Heizrohren richtet sich nach den individuellen Anforderungen. Im Badezimmer, wo die meisten Menschen eine höhere Raumtemperatur bevorzugen, liegt er in der Regel bei 10 cm. Der gleiche Abstand eignet sich für die Randzone eines Wohnzimmers mit zwei Heizkreisen. Im Aufenthaltsbereich genügt ein Anstand von 20 cm. Die Randzone bis zum Fenster sollte etwa 1 m breit sein. Zur Einschätzung der benötigten Materialmenge gilt folgende Faustregel:

 

  • 10 m Verbundrohr bei einem Verlegeabstand von 10 cm
  • 6,50 m Verbundrohr bei einem Verlegeabstand von 15 cm
  • 5 m Verbundrohr bei einem Verlegeabstand von 20 cm

 

Insgesamt sollte ein Heizkreis nicht länger als 100 m sein. Wird für einen Raum aufgrund der Größe mehr Material benötigt, empfiehlt sich die Installation eines zweiten Heizkreises.

Fußbodenheizung im Badezimmer – Anleitung

Beim Verlegen einer Fußbodenheizung im Badezimmer stellt sich die Frage, ob die Badewanne und die Duschkabine ausgespart werden sollen, oder ob die Heizrohre unter den Sanitärobjekten verlegt werden. Grundsätzlich gilt: Werden Dusche und Badewanne auf dem Estrich platziert, kann der gesamte Raum mit Aluverbundrohren ausgelegt werden. Die Objekte können ausgespart werden, wenn die Installation vor dem Verlegen der Fußbodenheizung auf dem Grundfußboden erfolgt. Der Verlegeabstand im Bad ist geringer als im Rest der Wohnung. Generell werden die Heizrohre schneckenförmig in einem Abstand von 10 cm verlegt. Bei kleineren Räumen wie einem Gäste-WC, Flur oder Vorratskammer ist darauf zu achten, dass trotzdem getrennte Heizkreise montiert werden, da sich die Raumtemperaturen unterscheiden. Sollten die Heizrohre an Tür- oder Wanddurchbrüchen entlanggeführt werden, müssen die Verbundrohre durch eine Abdeckung geschützt werden.

Dichtheitsüberprüfung und Bodenaufbau der Fußbodenheizung

Nachdem das Verlegen der Fußbodenheizung abgeschlossen ist, muss das System auf Dichtheit überprüft werden. Grundsätzlich kann die Überprüfung der Heizung mit Luft- oder Wasserdruck erfolgen. In der Praxis wird dieses Verfahren meist mit Wasserdruck durchgeführt. Auf diese Weise wird das Fußbodenhiezung-System zugleich gespült und kann nach einer erfolgreichen Überprüfung gleich befüllt werden. Wichtig ist auch das fachgerechte Entlüften der Anlage. Große Luftblasen in einem geschlossenen Heizungssystem verhindern die Weiterleitung der Wärme und unterbrechen den Kreislauf.

Nach der Dichtheitsüberprüfung erfolgt der Aufbau des Bodens über der Fußbodenheizung. Bewährt hat sich eine Trennlage über den Verbundrohren, die die Schicht des Estrichs und das Heizsystem voneinander trennen. Bei ausreichender Raumgröße bietet sich die Verwendung von Nassestrich an, der mithilfe einer Pumpe und eines Schlauches zum Zielort befördert wird. Nach dem Austrocknen der Schicht kann der Boden mit Laminat oder Echtholzdielen ausgelegt werden. Beim Kauf des Fußbodenbelags ist darauf zu achten, dass der Hersteller den Bodenbelag für den Einsatz über einer Fußbodenheizung freigegeben hat. Gleiches gilt für das Badezimmer, wenn der Boden mit Fliesen ausgelegt wird. Auch hier entscheiden die Herstellerangaben über den Kauf der jeweiligen Fliesensorte.

 

 

 

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